Ein Verlust des Hörens kann plötzlich auftreten und ist für Betreffende meist tragisch. In vielen Fällen können Sie einen Hörverlust aber durch das richtige trainieren vorbeugen und so auch vermeiden. Wir zeigen wie!
Der Gehörsinn gestattet eine Vielzahl auditiver Wahrnehmungen und beeinflusst den Gleichgewichtssinn und die Bewegung. Er hilft dabei, Töne, Klänge, Geräusche und Stimmen zu erkennen und aus dem Gehörten die daraus resultierende Reaktion abzuleiten. Durch das Hören ist Kommunikation möglich, während es gleichzeitig wichtig für das Erfassen von Signalen und Alarmgeräuschen ist. Schwerhörigkeit oder der komplette Verlust des Hörvermögens haben viele negative Auswirkungen, die nicht nur das Hören selbst betreffen.
Typische Risikofaktoren sind Lärm, Infektionen, Bluthochdruck, Muskelverspannungen, Stress und Alter, aber auch der Genuss von zu viel Alkohol oder Nikotin. Um einem Hörverlust vorzubeugen, lohnt sich eine rechtzeitige Vorbeuge in Form einer Höranalyse beim Hörakustik sowie ein Hörtraining, das Sie leicht zu Hause umsetzen können.
Die vielseitigen Fähigkeiten des Gehörsinns
Beim Hören treffen zahlreiche Schallwellen in verschiedenen Frequenzen auf das Außen-, Mittel- und Innenohr und werden vom Hörnerv zum Gehirn weitergeleitet und verarbeitet. Das Ohr funktioniert dabei wie das Facettenauge einer Fliege und sammelt alle Eindrücke aus verschiedenen Richtungen, die dann im Gehirn zu einem Gesamteindruck zusammengesetzt werden und so eine Deutung ermöglichen. Das Gehör dient der Erkennung von Gefahren, der Kommunikation und der Orientierung. Nur mit zwei gesunden oder gut mit modernen Hörsystemen versorgten Ohren ist es Ihnen möglich, die Richtung wahrzunehmen, aus der die Geräusche kommen. Schon minimale Verschiebungen genügen, um die zuverlässige Ortung zu stören.
Diese Methoden Helfen bei der Vorbeugen
Ein Hörtraining lässt sich leicht in den Alltag integrieren und kann einem Hörverlust vorbeugen. Das ist in verschiedenen Formen möglich und benötigt am Tag nicht viel Zeit. Es sorgt nicht nur dafür, dass sich die Wahrnehmung der Geräusche wieder verbessert, sondern steigert auch die kognitive Flexibilität. Das Training dient vor allen Dingen einer Stimulierung des Hörnervs. Das ist durch Geräuschreize möglich, die den Hörnerv und das Gehirn anregen und die Signalübertragung und Verarbeitung verbessern. Eine typische Methode ist die Konzentration auf Geräusche, indem diese geortet, zugeordnet und interpretiert werden.
Das Training kann jederzeit zu Hause stattfinden und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Allgemein sind nicht nur laute Geräusche und Lärm eine Belastung, sondern das Hörvermögen nimmt mit zunehmendem Alter automatisch ab. Daher ist es wichtig, dass Sie ihr Ohr frühzeitig trainieren, damit es trotz der langsam voranschreitenden Schädigung der Sinneszellen nicht zu einer Hörentwöhnung kommt. Die Altersschwerhörigkeit wird durch Lärmbelastung, Erkrankungen und die genetische Veranlagung begünstigt. Vorbeugende Maßnahmen helfen dabei, den Prozess zu verlangsamen und den Gehörsinn zu stärken. Hierfür stehen verschiedene Trainingsmethoden zur Verfügung.
Musik hören
Das Hören von Musik ist ein aktives Training, das Sie zugleich mit den eigenen Interessen verbinden können. Schon das Einschalten des Radios und das gezielte Hinhören genügt, um diese Übung umzusetzen. Während Sie der Musik lauschen, bewegen Sie sich durch den Raum. Dabei nehmen Sie die Unterschiede der Klänge und Geräusche wahr, die während der Bewegung zu hören sind. Das kann alles sein, eine einfache Melodie, ein Songtext, eine Moderatorenansage oder verschiedene Instrumente.
Hilfreich für die Übung ist auch das Variieren der Lautstärke, um damit mehrere Reize auszulösen, die Gehörsinn und Gehirn verarbeiten müssen. Das tägliche Musikhören als Training macht Spaß und fördert ein gutes Hörvermögen. Besonders ein abwechslungsreiches Spektrum akustischer Geräusche unterstützt den Gehörsinn und den Erhalt der Nervenbahnen im Hörzentrum, beispielsweise das Lauschen klassischer Musik mit vielen Instrumenten.
Naturgeräusche
Eine ähnliche Wirkung auf das Hörvermögen haben Naturgeräusche. Diese sind überall zu finden, wo die Welt etwas abgeschiedener ist, an einem See, am Meer, in einem Wald oder Gebirge. Das Lauschen auf die Geräusche ermöglicht Ihnen die Unterscheidung des Gehörten. Entscheidend ist dabei, dass Sie sich auf alle Hintergrundgeräusche konzentrieren und herauszufinden, woher sie kommen und was sie sind. Das Meeresrauschen, Wind, Vogelgezwitscher, knackende Äste, raschelndes Laub oder Regentropfen dienen perfekt für das Training und erlauben als Reiz eine genaue Zuordnung. Die Entspannung in der Natur fördert darüber hinaus die Ausgeglichenheit und erlaubt Ihnen das Abschalten von Stress und Alltag.
Leise Geräusche identifizieren
Eine Herausforderung für das Gehör sind schwache Geräusche, die sich schwieriger zuordnen lassen. Das Rascheln von Buchseiten, das Klimpern eines Schlüssels, das Plätschern von Wasser oder leise Stimmen im Hintergrund sind nützliche Voraussetzungen für das Hörtraining. Sehr gut ist das Vorlesen eines Buches mit leiser Stimme, am besten durch einen anderen, der sich dabei bewegt. Schließen Sie dabei die Augen, um den Inhalt der Worte zu verstehen und herauszufinden, aus welcher Richtung das Gesprochene kommt.
Konzentration auf bestimmte Geräusche
Das Training kann auch hervorragend an viel frequentierten Orten stattfinden, beispielsweise auf einem Bahnhof oder in einem Einkaufszentrum. Während Sie auf den Zug warten oder sich eine Pause vom Einkaufen gönnen, ist es möglich, sich auf alle Geräusche zu konzentrieren und sich dabei zu fragen, wodurch sie verursacht werden und aus welcher Richtung diese kommen. Die Übung ist wertvoll, weil sie nicht nur das Gehör trainiert, sondern auch die innere Ruhe und Konzentration fördert.
Körperliche Betätigung
Sport und Bewegung sind immer förderlich für die Gesundheit und haben auch auf das Ohr eine positive Wirkung. Dabei wird die Durchblutung des Innenohrs angeregt, was wiederum zu einer verbesserten Verarbeitung beitragen kann. Das Innenohr befindet sich im inneren Teil des Ohres und besteht aus der Cochlea, dem Hörnerv und dem Gleichgewichtsmechanismus. Als sehr komplexes Hohlraumsystem bestimmt es das Hören und den Gleichgewichtssinn, nimmt die auf das Ohr treffenden Schallwellen auf und wandelt diese in Nervenreize um. Eine gute Durchblutung fördert die Übertragung der Schwingungen und Impulse.
Hörtraining beim Akustiker & kostenloser Hörtest
Das Hörtraining kann auf vielen Wegen stattfinden, wobei einerseits Bewegung und aktives Handeln sinnvoll sind, aber auch Ruhe, Meditation und Konzentration. Alternativ zum Hörtraining zu Hause gibt es die Möglichkeit, einen kostenlosen Hörtest bei einem Hörakustiker zu machen. Das ist auch dann sinnvoll, wenn erste Anzeichen für ein verändertes Hörempfinden sichtbar werden oder wenn Sie die Kommunikation mit anderen Menschen als anstrengend empfinden.
Da das Hörvermögen mit zunehmendem Alter allgemein schwächer wird, kommt es langsam zu einer schleichenden Hörentwöhnung, wobei die Wahrnehmung der Geräusche immer mehr eingeschränkt wird, ohne dass Sie diese Veränderung sofort bemerken. Hördefizite entstehen, weil gleichzeitig eine Anpassung an das Alltagsmuster erfolgt, während die akustischen Signale abnehmen, die das Hörzentrum erreichen. Das verändert auch die Verarbeitungsstrukturen des Gehirns, so dass es schwierig ist, den Prozess wieder rückgängig zu machen. Der Hörtest bei einem Akustiker hilft, die Anzeichen schneller zu erkennen. Er verfügt über die geeignete Hörtechnologie und empfiehlt Ihnen ein individuelles Hörtraining oder eine Audiotherapie.
ProAkustik Hörtraining
Bei den Hörakustikmeisterbetrieben der Gemeinsam ProAkustik liegt uns Ihr Hören am Herzen. Deshalb setzen wir bei der exakten Anpassung Ihres Hörsystems, neben gut verständlicher und umfassender Hörinformation, auf ein begleitendes Hörtraining. Durch gezielte Hörübungen unterstützen Sie die neuronale Verarbeitung des Klangbildes mit Hörsystem – für eine entspannte Umstellung auf Ihre neue Hörsituation. Gönnen Sie sich ein entspanntes und bewusstes Hörerleben. Wir unterstützen Sie dabei.
Im Übungs- und Lösungsheft oder in der modernen App für ihr Smartphone wird Ihr Hörerfolg für Sie sichtbar. Wir nehmen uns Zeit, über Ihre Hörerfahrungen und –wünsche zu sprechen und gestalten Ihre Hörsysteme schrittweise gemäß Ihres Trainingsfortschritts – für ein nachhaltig gutes und entspanntes Hören nach Ihren Wünschen und Bedürfnissen.
Insbesondere trainiert werden
- Hörerinnerung
- Kurze Hörimpulse verstehen
- Wahrnehmung und Differenzierung von Alltagsgeräuschen
- Vokal- und Konsonantenunterscheidung
- Ähnlich klingende Wörter unterscheiden
- Betonungen unterscheiden
- Auditive Aufmerksamkeit
- Selektives Hören (Wichtiges aus Hintergrundgeräuschen heraushören)
- Tonhöhen- und Tonlängenunterscheidung
- Ein- und mehrsilbige Wörter verstehen
- Ähnlich klingende Sätze unterscheiden
- Texte verstehen
Das Pro Akustik Hörtraining ist eine Trainingsmethode zur aktiven Umstellung auf Ihre neue Hörsituation mit Hörsystemen. Es beginnt begleitend zur Anpassung und dauert 14 Tage. 10 – 20 Minuten täglich unterstützen Sie mit systematisch aufeinander aufbauenden Hör- und Verstehübungen die Verarbeitung des neuen Klangbildes.
Fazit
Die Hörfähigkeit ist entscheidend für das Wohlempfinden und gestattet die Kommunikation, Orientierung und Wahrnehmung. Sie lässt sich trainieren, damit das Ohr in seinem komplexen Aufbau leistungsstark bleibt. Mit kleinen Experimenten ist leicht erkennbar, wie sich fehlende Informationen auswirken und den Alltag beeinträchtigen. Schon das Abstellen des Tons beim Ansehen eines Films zeigt deutlich, dass die Interpretation der Szenen schwieriger wird oder dass sich die gesamte Stimmung und Atmosphäre des Gesehenen verändert. Es ist wichtig, unterscheiden zu können, woher Geräusche kommen und was sie bedeuten. Ein Hörtraining ist schnell umgesetzt und fördert die bessere Interpretation aller Hörsituationen im Alltag. Gerne sind unsere Hör-Experten von VEHR Hörakustik bei Fragen für Sie da und beraten Sie gern.