Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen

ohrenschmerzen nach dem schwimmen

Unsere Ohren sind eines der empfindlichsten Organe unseres Körpers. Sie sind oft ungeschützt den Witterungen ausgesetzt, wodurch sie sich schnell entzünden können. Alleine bei kaltem Wind sind sie anfällig und können Schmerzen verursachen. Auch bei Kontakt mit Wasser bleiben sie nicht verschont. So können Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen bei vielen Menschen auftreten.

Dabei handelt es sich um die sogenannte Bade-Otitis, eine Entzündung des äußeren Gehörgangs. Doch was genau steckt hinter dieser Entzündung? Wodurch entsteht sie und wie kann sie behandelt werden?

Welche Symptome treten genau auf?

Wer an einem warmen Sommertag im Freibad war oder nach einer gemütlichen Runde Schwimmen im Hallenbad plötzlich Schmerzen in den Ohren bemerkt, der wird zuerst verwundert sein. Vielleicht haben Sie auch noch etwas Wasser im Gehörgang, das nicht herauslaufen möchte. Die Ohrenschmerzen nehmen dann im Laufe des Tages zu, vor allem beim Kauen oder bei Wind, der die Ohrmuschel trifft. Hinzu kommt eine Berührungsempfindlichkeit. Wenn eine Bade-Otitis vorliegen sollte, dann kann es außerdem zu Schwellungen kommen, die sich an der Ohrmuschel und im Gehörgang festsetzen.

frau mit ohrenschmerzen

Ein weiteres Symptom der Bade-Otitis ist eine Rötung des Ohres und noch dazu ein Juckreiz, der wiederum zu Schmerzen führt. Vermeiden Sie auf alle Fälle, an den empfindlichen Stellen zu kratzen. Direkter Kontakt führt zu einer Verstärkung der Ohrenschmerzen. Ein weiteres Anzeichen ist ein gelblicher Ausfluss aus dem Gehörgang. Die Kombination mit der Entzündung, der Schwellung und den Schmerzen kann auch zu einer Beeinträchtigung des Hörvermögens und zu einer Mittelohrentzündung führen.

Die typischen Symptome im Überblick:

  • Schmerzen bei Bewegung und Berührung der Ohren
  • Schwellung
  • Rötung
  • Juckreiz
  • gelblicher Ausfluss
  • Schwierigkeit beim Hören

Die Ursachen für Bade-Otitis

Die wohl häufigste Ursache für eine solche Entzündung und die dadurch hervorgerufenen Ohrenschmerzen sind Bakterien, die über das Badewasser in das äußere Ohr gelangen und darüber in den Gehörgang. Wenn das Wasser nicht wieder herausfließt, setzt es sich dort fest und vermischt sich mit dem Ohrenschmalz. Dadurch kann es zu einer Entzündung kommen, die die oben genannten Symptome auslöst. Auch das Entfernen von Rückständen bringt später nicht mehr viel, wenn sich die Bakterien bereits festgesetzt haben.

Solche Bakterien können bei jedem Gewässer auftreten. Am häufigsten ist es aber bei Pools der Fall, der nicht regelmäßig gereinigt wird. Schmutz setzt sich in verschiedenen Anlagen fest, darunter im Filter oder in der Gegenstromanlage, und ist so ein gefundenes Fressen für Bakterien und Keime. Diese verteilen sich dann im Poolwasser und können zu einer entsprechenden Entzündung führen. Jedoch ist eine solche Entzündung nicht nur auf Pools beschränkt, sondern kann auch bei natürlichen Gewässern auftreten. Diese sind nicht immer reguliert, wodurch der Bakteriengehalt in ihnen unbekannt ist. Bei Schwimmen in freien Gewässern ist immer Vorsicht geboten.

Bakterien im Wasser

Die Menge an Bakterien kann sich hier ganz unterschiedlich auswirken. Wer Allergien (Dermatitis) oder eine allgemeine Immunschwäche (Diabetes mellitus) hat, der ist anfälliger für die Bade-Otitis. Keime können so das Hörorgan leichter angreifen und zu einer Entzündung führen. Ein weiterer Auslöser sind aber auch Hauterkrankungen. Hier sind es vor allem Ekzeme und eine Schuppenflechte um die Ohren, die zu einer Entzündung führen können. Eine offene Wunde oder Pickel sind ebenfalls anfälliger für Keime.

Auch die falsche Nutzung von Ohrstöpseln kann zu Ohrenschmerzen beim Schwimmen führen. Im ersten Moment denken Sie vielleicht, dass so Wasser nicht ins Ohr gelangen kann, aber das bringt andere Probleme mit sich. Die Stöpsel sollten nach der Nutzung immer ausgetauscht (Einweg) oder gewaschen und desinfiziert (Mehrweg) werden. Sie sind im Kontakt mit dem Wasser, in dem sich Bakterien befinden können. Werden diese dann mehrmals genutzt, so gelangen die Keime trotzdem in den Gehörgang, da sie sich im Ohrenstöpsel selbst festsetzen.

Wodurch entsteht die Bade-Otitis?

  • Bakterien im Wasser oder in verschiedenen Bauteilen des Pools
  • Allergien
  • Immunschwäche
  • Hauterkrankungen
  • Pickel oder Wunden
  • falsche Nutzung von Ohrstöpseln

So beugen Sie Vor

Wer gerne schwimmen geht und hin und wieder mit Schmerzen im Ohr zu kämpfen hat, der sollte einige Punkte befolgen, um dem entgegenzuwirken. Wenn Sie noch Wasser in Ihrem Gehörgang bemerken, dann sollten Sie nicht mit Ohrenstäbchen versuchen, dies aus dem Gehörgang zu bekommen. Diese sollten Sie allgemein nur mit Vorsicht verwenden, da sie den Gehörgang beschädigen können und je nach Gehörgang kaum bis keinen Schmutz entfernen. Um es effektiv loszuwerden, legen Sie Ihren Kopf zur Seite und hüpfen Sie auf und ab. Ein Handtuch oder die entfernte Wärme eines Föhns kann ebenfalls helfen.

Zudem ist es sinnvoll, Wasser und Keime gar nicht erst in das Ohr eintreten zu lassen. Dazu eignen sich besonders individuell angepasster Schwimmschutz, den Hörakustikfachgeschäfte anbieten. Gerne informieren wir bei VEHR Hörakustik in einem persönlichen, unverbindlichen Gespräch.

ohrstöpsel für schwimmer

Nach einem Badebesuch ist es allgemein wichtig, sich und seine Ohren ausreichend abzutrocknen. Nutzen Sie dafür klares Leitungswasser und tupfen Sie Ihre Ohren sanft ab, ohne sie zu reizen. Somit löst sich das Badewasser vom Körper und einer Entzündung wird vorgebeugt. Auf dem Weg nach Hause sollten die Ohren frei liegen, bei Kälte sollte aber eine Mütze getragen werden. Vermeiden Sie die direkte Nutzung von Kopfhörern, vor allem In-Ear-Kopfhörer. Lassen Sie Ihren Kopf für einige Stunden frei atmen und trocknen, damit sich keine Keime festsetzen können. Reinigen Sie Ohrstöpsel, Kopfhörer und Hörgeräte regelmäßig.

Maßnahmen gegen Ohrenschmerzen nach dem Schwimmen:

  • keine Wattestäbchen benutzen
  • Wasserrückstände schnellstmöglich entfernen
  • richtig reinigen und mit reinem Wasser abspülen
  • keine Kopfhörer nutzen
  • im Winter und bei Wind Mütze tragen

Wenn der Schmerz nicht verschwindet

Normalerweise verschwindet eine Bade-Otitis von selbst, wenn die Ohren danach entsprechend behandelt werden. Vermeiden Sie Druck und reinigen Sie sie regelmäßig mit klarem Wasser, um der Entzündung entgegenzuwirken. Zur Not können Sie auch Schmerzmittel nehmen, falls nötig. Nach ein oder zwei Tagen sollten die Ohrenschmerzen verschwinden.

Ist dies nicht der Fall, dann sollten Sie unbedingt bei einem Arzt vorbeischauen. Eine solche Ohrenentzündung sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden, da sie zu Folgeerkrankungen am Trommelfell, einer Mittelohrentzündung und der Beeinträchtigung des Hörvermögens führen kann. Schauen Sie entweder beim Hausarzt oder direkt beim HNO-Arzt vorbei, um eine Behandlung einzuleiten. Letzterer reinigt auch professionell Ihren Gehörgang, wodurch weitere Erkrankungen vermieden werden.

hno arzt untersucht badeotitis

Fazit

Eine Bade-Otitis ist eine regelmäßig auftretende Entzündung des Hörorgans, die durch Bakterien und Keime im Badewasser entsteht. Diese gelangen beim Schwimmen und Tauchen ins Hörorgan und setzen sich dort fest, entzünden den Gehörgang und verursachen Schmerzen. Mit den richtigen Maßnahmen, einer regelmäßigen Reinigung des Gehörganges und hilfreichen Accessoires wird einer solchen Erkrankung vorgebeugt. Bei länger anhaltenden Schmerzen sollten Sie beim Arzt vorbeischauen und sich entsprechende Medikamente geben lassen.

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